Test: USB-Verstärker HFX RipAMP 2.1
daraus dann das analoge Signal, das
an die Lautsprecher geschickt werden
kann. Dieser Weg ist weitaus eleganter
als die „Standardbehandlung“, bei der
das Signal D/A-gewandelt, anschlie-
ßend pulsweitenmoduliert und dann
weiterverarbeitet wird. Im RipAMP
entfällt halt ein Zwischenschritt, was
deutlich zugunsten der Effizienz des
Verstärkers
beiträgt.
Manche
nen-
nen diese Art Verstärker sogar „einzig
richtige
Digitalverstärker“,
was
ich
allerdings als Verzerrung der Wahr-
heit bezeichne. Schließlich sieht ein
Der RipAMP drückt an acht Ohm (Bild)
ungefähr 70 W att aus den Klemmen,
an halber Last schafft er annähernd
die 100. Ein Diagramm aufzunehmen
ist recht trickreich, denn man hat
ausschließlich die digitale Lautstärke-
regelung zur Verfügung. Somit sieht
das Diagramm recht unruhig aus,
in der Praxis ist das jedoch völlig in
Ordnung. Die Verzerrungen sind im
Normalbereich um die 30 - 40 W att
sehr gering, der Rauschabstand ist mit
86 dB(A) für einen Class-D-Verstärker
sogar sehr gut.
Zwei Endstufen in Vollbrücke sind verbaut. Das moderne Class-D-Konzept sorgt
für effiziente Leitungsausbeute und entwickelt nur wenig Verlustwärme
PWM-Signal zwar ganz schön digital
aus, die Musikinformationen stecken
allerdings völlig analog in dessen Puls-
weite. So genau muss man das ja schon
betrachten. Trotzdem: Die hohe Effizi-
enz ist einfach zeitgemäß, ein moderner
Verstärker sollte dieses Thema einfach
immer
berücksichtigen.
Aus
diesem
Grund schaltet sich der RipAMP aus,
sobald kein Signal mehr anliegt, das
verarbeitet werden soll. Wenn man an-
schließend auf „Play“ drückt, geht er
in kürzester Zeit wieder an. So verbrät
er kaum Strom im Standby und macht
es allen Anwendern leicht, die ihn nur
schwer zugänglich im Rack platzieren.
Er ist zwar durchaus ansehnlich, kann
jedoch getrost komplett aus dem Blick-
feld verschwinden, wenn man auf eine
aufgeräumte Wohnumgebung Wert legt.
Im Verborgenen arbeitet dann trotzdem
eine sehr leistungsstarke Maschine: Pro
Kanal arbeitet ein Verstärkerzug im
Vollbrückenbetrieb, jede Buchse hat also
einen Verstärkerstrang für sich. Und so
was zeigt sich dann eben in sehr gu-
ten Leistungswerten. Mein Messgerät
zeigte recht geringe Verzerrungen und
erfreulich geringes Rauschen, was ja
sonst bei Schaltverstärkern ein Manko
ist. Der Schaltpuls wird sauber heraus-
gefiltert, auch das wird sonst weniger
men einen stabilen Takt verpasst, was
den Zeitfehlern weitestgehend auf dem
Leib rückt. Normalerweise geht‘s von
hier aus in den D/A-Wandler, im Ri-
pAMP ist alles jedoch ein wenig an-
ders. Einen DAC-Chip wird selbst das
geübte Auge recht erfolglos erspähen,
was den einfach Grund hat: In diesem
fehlt ein Wandler im herkömmlichen
Sinne.
Im
herkömmlichen
Sinne,
wohlgemerkt, denn selbstverständlich
müssen digitale Daten in analoge Form
gebracht werden, um am Lautsprecher
die Töne zu produzieren, die in den
zugeführten
Musikdateien
stecken.
Im RipAMP ist genau genommen le-
diglich die Modulation anders. In ihm
wird das vom SRC generierte I2S-
PCM-Signal in ein pulsweitenmodu-
liertes gebracht. das ist nämlich genau
die Form, die so ein Schaltverstärker
braucht, um richtig funktionieren zu
können. Seine MOSFETs verstärken
den PWM-Strom schließlich, und das
abschließende Ausgangsfilter generiert
Nach dem Tenor-Receiver und dem SRC-Glied
fürs Upsampling wird das Signal pulsweitenmo-
duliert und kann so direkt verstärkt werden
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einsnull